Way Kambas ist einer der kleineren Nationalparks Indonesiens. Er befindet sich an der Ostküste Sumatras in der Provinz Lampung. Obwohl er nur 1.300 km² groß ist und ein Großteil der Urwälder in den 70er Jahren abgeholzt wurde, so ist er doch Heimat für viele bedrohte Tierarten.
Tiere und Pflanzen im Way Kambas Nationalpark
Den Way Kambas Park selbst gibt es seit gut 30 Jahren; seine Flora ist abwechslungsreich: neben Savannen gibt es auch immergrüne Sumpfwälder, und an der Küste wachsen Mangroven und Nipapalmen. In den Sumpflandschaften fühlen sich Krokodile und Sunda-Gaviale recht wohl, in den Regionen des Tieflandregenwaldes verstecken sich Sambahirsche und Malaienbären, und in den Kronen der tropischen Baumriesen tummeln sich verschiedenste Primatenarten wie die Sunda-Kobodmakis, Schweinsaffen oder Schwarzhandgibbons. Auch die umfangreiche Vogelwelt des Parks mit über 400 Arten wie den Purpurreiher oder die Wollhalsstörche zieht den Besucher in ihren Bann.
Schutz bedrohter Nashörner und Elefanten
Um zwei besonders gefährdete Arten besser schützen zu können wurden auf dem Gebiet des Nationalparks das „Sumatra Rhino Sanctuary“ sowie das „Elephant Conservation Center“ gegründet.
Sumatra Rhino Sanctuary
Die seltenen Sumatra Nashörner sind rötlich und haben zwei Hörner. Im Reservat gibt es nur noch wenige Dutzend dieser scheuen Tiere.
Der Sumatra Elefant hat den Park weithin bekannt gemacht, doch auch er bedarf inzwischen besonderer Unterstützung: auf Grund der Zerstörung des Lebensraumes der Elefanten kam es in der Vergangenheit des Öfteren zu Konflikten zwischen Menschen und Elefanten. Die Tiere kamen menschlichen Siedlungen immer näher, zerstörten Felder und Häuser oder fraßen die Früchte von den Feldern der Bauern. Ein Ergebnis dessen, dass der Mensch den Elefanten immer mehr Lebensraum nahm.
Elephant Conservation Center
Das Elephant Conservation Center versucht nun zu vermitteln und die Bevölkerung für die intelligenten Dickhäuter zu sensibilisieren. Zudem betreiben sie eine Auffangstation für verletzte Tiere, Jungtiere ohne Mutter werden aufgepäppelt und aufgezogen. Die auf der Station lebenden Elefanten werden ausgebildet und auf unterschiedlichsten Gebieten eingesetzt: im Ökotourismus, als Arbeitstiere für Waldarbeiten oder berittene Waldpatrouillen. So sollen die Einheimischen den Tieren näher kommen und über das Verhalten der Elefanten und ihren Lebensraum informiert werden. Einige Dutzend dieser Sumatra Elefanten leben so im Conservation Center und helfen dadurch, ihre wilden Artgenossen zu schützen. Besucher des Parks können an speziellen Touristenprogrammen teilnehmen – wie bei der Aufzucht verwaister Tiere.