Das Ijen Massiv erstreckt sich im Osten des Nationalparks Bromo-Tengger-Semeru. Hier befindet sich eine Caldera mit einem Durchmesser von ca. 16 Kilometern. Entstanden ist diese riesige Kraterebene wohl im erdgeschichtlichen Zeitalter des Pleistozän durch den Einbruch eines 4.000 Meter hohen Zwillingsvulkans. Seine höchsten Vulkane sind der 3.332 Meter hohe und noch aktive Gunung Raung und der 2.800 Meter hohe, bereits erloschene Gunung Merapi. Mit einer Kratertiefe von bis zu 600 Metern gehört der Gunung Raung zu den tiefsten Kratern weltweit. Im 134 km² großen Kessel selbst befindet sich heute Indonesiens größtes Kaffeeanbaugebiet.
Am nördlichen Kraterrand liegt die Ijen-Hochebene. Nicht verpassen sollte man einen Besuch des Kratersees Kawah Ijen und des Gunung Ijen. Der Vulkan Ijen ist noch immer aktiv – der letzte Ausbruch liegt aber schon über 80 Jahre zurück. Im Ijen-Hochland entspringt der Banyupahit. Dieser säurehaltige Fluss erhielt seinen Namen auf Grund seiner weißlichen Farbe: bitterer Fluss bzw. Banyupatuh: „weißer Fluss“.
Schwefelabbau am Ijen
Der Kratersee Kawah Ijen führt Gips, Schwefel und Alaun. Er ist äußerst sauer, weswegen er auch das „größte Säurefass“ der Erde genannt wird. Besagter Schwefel gibt der Ijen-Hochebene zudem besondere wirtschaftliche Bedeutung: unter holländischer Kolonialherrschaft begann der Abbau von Schwefel. Auch heute noch bauen einheimische Arbeiter ohne jegliche Schutzausrüstung diese Sulfate für wenige Euro pro Tag ab. Ihre ärmlichen Behausungen liegen auf halbem Weg in den Kawah Ijen. Unter hohen, körperlichen Belastungen transportieren sie die schweren Schwefelbrocken in Körben und lediglich auf steilen, schmalen Pfaden, nach Licin. Dort wird das Gestein zu Streichholzköpfen oder Bleichmittel verarbeitet. Zudem dient es dem Bau für Schutzschleusen am Kraterrand: die Schwefelblöcke verhindern das Überlaufen nach starkem Regen.
Touren zum Ijen Massiv
Die Naturschutzbehörde befindet sich in Paltuding. In dem Örtchen auf 1.950 Metern erhält man die Eintrittsgenehmigung. Weiter zum Kawah Ijen geht es nun nur noch zu Fuß auf schmalen Pfaden in guten eineinhalb Stunden.
Begeben Sie sich in kleinen Reisegruppen in den Schwefelschlund des Kawah Ijen: